Chronik

Die Vereinschronik des Kleingärtnervereins Harthauer-Hang

Im 1. Weltkrieg legen französische Kriegsgefangene auf dem heutigen Vereinsgelände eine Streuobstwiese mit Birnenbäumen an. 1926 werden Gärten auf dem Gelände des Gündelgutes erstmals erwähnt. Es ist überliefert, dass...
1929
...eine zusammenhängende Gartenanlage entstanden ist. Ursprünglich sollte auf dem Gelände der "Harthauer Steinbruch" erweitert werden. Das Restloch der Probeschürfung bildet heute unser Biotop "Steinbruchteich" und das Kompressorhaus war lange Zeit unser Vereinsheim.
1938

Vereinsgründung

Die Kleingärtner der Gartenanlage auf dem "Gündelschen Besitz" gründen ihren Verein am 27.11.1938. Dieser wird unter dem Namen "Am Harthauer Hang" e.V. eingetragen. Der Verein ist Mitglied der "Stadtgruppe Chemnitz der Kleingärtner" e.V.
1944

Vereinsgelände wird sicheres Pachtland

Die Gemeinde Harthau kauft das Gelände der Flurstücke 136 und 137/1 der Gemarkung Harthau. Unser Vereinsgelände wird sicheres Pachtland.
1945

Kriegsjahre

Beim Bombenangriff auf Harthau detonieren 3 Bomben am Rande unserer Gartenanlage. Lauben werden zerstört und Gärten verwüstet. Zum Glück gibt es weder Tote noch Verletzte. Nach dem Ende des furchtbaren 2. Weltkrieges sind die Gärten ein wichtiger Bestandteil im Überlebenskampf der Bevölkerung. Lauben werden auch in unserer Anlage zu Notquartieren für "Ausgebombte".

Per Beschluss durch die SMAD (Sowjetische Militäradministration) wird jegliche Vereinstätigkeit verboten. Unsere Gartenanlage bleibt bestehen und wird auch nicht enteignet.

In der Gemeinschaft der Gartenanlage finden Menschen zueinander. In den 1950er Jahren erlebt unsere Gartengemeinschaft vielfältige kulturelle Höhepunkte. Frauentagsfeiern, Weihnachtsfeiern, Fasching und Himmelfahrt sowie Skatrunden am Wochenende etc. verbessern den Zusammenhalt unter den Pächtern der Anlage.

In den Fünfzigern ist unsere Band, das "Harthauer Hang Trio" immer zu derartigen Events mit dabei. Bei Bedarf wird aus dem Trio auch oft ein Quintett. Mit dem Aufkommen des Fernsehens anfangs der Sechziger Jahre löst sich die Band auf. Viele gemeinsame Aktivitäten fallen der aufkommenden individuellen Freizeitgestaltung in den Familien zum Opfer. Dennoch ist der Gemeinschaftssinn in unserer Gartenanlage auf hohem Niveau.
1959

Mitglied des VKSK

Unsere Gartengemeinschaft wird als Gartensparte Mitglied des VKSK ( Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter) der DDR. Die Tätigkeit in den Sparten dieser Organisation wird damit staatlich unterstützt und gefördert, aber auch reglementiert.
1966

Die erste Wasserleitung entsteht

Eine erste Wasserleitung entsteht. Auf Eigeninitiative werden die ersten Gärten mit elektrischem Strom versorgt.
1971

Das Spartenheim wird geschlossen

Unser Spartenheim wird aufgrund erheblicher baulicher Mängel geschlossen. Es dient seitdem nur noch als Lagerhaus.
1975

Die Mitgliederinitiative

Nach einer Initiative des Vorstandes treten nahezu alle Ehefrauen der Gartensparte bei. Die Anzahl der Mitglieder erhöht sich von 1974 auf 1975 von 34 auf 66. Alle Gärten sind verpachtet und es gibt Wartelisten, wo Interessenten auf einen Garten registriert sind.
1976

Neues Wasserleitungsnetz

Die Gartensparte baut ein verzinktes Wasserleitungsnetz auf.
1988

Rekultivierung des Biotops

...und folgende Jahre. Das Gelände des Steinbruchteiches wird vom Müll beräumt und in ein Biotop verändert. Es erfolgte eine Bestandsaufnahme der Tiere und Pflanzen, die bis zur Gegenwart weiter geführt wird.
1989

Neue Elektroanlage

Die Gartensparte nimmt die Erdverkabelung mit Elektroanschlüssen der Gärten in Angriff. Es gab "Für und Wider". Im Jahr 1990 hatte jeder Garten einen soliden Stromanschluss. Diese Maßnahme hatte der Vorstand aus eigener Kraft geplant und vorbereitet. Die Mitglieder setzten das Vorhaben pünktlich und in sehr guter Qualität um.

1989 hat unsere Gemeinschaft mit 76 Mitgliedern die höchste Anzahl von Mitgliedern aller Zeiten. Bereits im Folgejahr gibt es nur noch 61 Vereinsmitglieder.
1990

Neugründung des Vereins

Es erfolgt die Neugründung des Vereins nach neuem Vereinigungsgesetz unter dem Namen "Harthauer Hang" Chemnitz e.V.. Wir sind Gründungsmitglied des neuen "Stadtverbandes Chemnitz der Kleingärtner " e.V. Im Verein wird ein Kinderspielplatz schrittweise aufgebaut. Wir haben in dieser Zeit eine Kindergruppe, ca. 10 Kinder, die in den Folgejahren auch einen Jugendgarten bewirtschaften, den Garten 1.
1991

Der Kinderspielplatz wird gut angenommen

Der kleine Kinderspielplatz, im Zentrum der Kleingartenanlage gelegen, wird von den Kindern der Pächter und Besuchern der Anlage gut angenommen.
1996

Das Hauptwegenetz wird erneuert

Das Hauptwegenetz wird mit Hilfe von ABM-Kräften (Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen) und in Eigeninitiative erneuert. Es werden Wabenplatten verlegt, durch die die Wege in der Hanglage des Vereinsgeländes sicher begehbar werden.
2004

Biotop und 75. Jubiläum

Auf Antrag des Vereins und mit intensiver Unterstützung des Stadtverbandes Chemnitz der Kleingärtner e.V. erreichen wir für das 600m² große Gelände des Biotopes Pachtfreiheit. Auf einer Schautafel werden Tiere und Pflanzen des Biotopes vorgestellt. Eine vom Stadtverband kostenlos zur Verfügung gestellte Insektenwand wird am Rande des Biotopes aufgestellt.<div><br></div><div>Die Mitglieder unseres Vereins begehen 2004 den 75. Jahrestag der Gründung unserer Gartenanlage feierlich im Siedlerheim "Am Pfarrhübel".</div>
2006

Das Vereinsheim wird abgerissen

Unser Vereinsheim wird aus sicherheitstechnischen Gründen abgerissen. Der Vereinsplatz wird neu gestaltet.
2007

Erneuerung des Außenzaunes

Wir bauen am Steinweg einen Großteil des Außenzaunes neu und erneuern auch den Haupteingang.
2009

80-jähriges Vereinsjubiläum

Unser Verein begeht das Achtzigjährige Jubiläum des Bestehens der Gartenanlage. Aus diesem Anlass wird unsere Vereins-Chronik veröffentlicht. An der Erarbeitung waren 16 der damaligen 57 Vereinsmitglieder beteiligt.
2010

Neue Satzung

17.09.2010 Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wird eine neue, zeitgemäße Satzung beschlossen. Damit wurde die 1990 beschlossene Satzung, die sich 20 Jahre gut bewährt hatte, den Veränderungen im Vereinsrecht, Zahlungsmitteln etc. angepasst.
2011

Fest auf dem Vereinsplatz

Fest auf dem 2007 fertiggestellten Vereinsplatz am 18.06.2011. Wir bauen eine Zeltstadt auf und grillen. Als Attraktion gibt es ein Spanferkel, welches von der Fleischerei Haupt angeliefert und auch vor Ort geteilt wurde.
2012

Schul- und Heimatfest

Am 30.06.2012 präsentierten wir uns mit einem Stand zum Schul- und Heimatfest in Chemnitz-Harthau.
2013

Havarie an der Wasseranlage

Aktive Vereinsmitglieder bewältigen den Neubau der Wasseranlage auf einem Teilstück innerhalb einer Woche.

Am ersten Juniwochenende 2013 erlebt Chemnitz das 3. "Jahrhunderthochwasser". Der Biotopteich ergießt seine Fluten in den Garten 3 und der Schacht der Hauptwasseruhr läuft voll. Tagelang pumpen wir den Schacht leer und immer wieder sickert Wasser durch.
2014

85 Jahre Kleingartenanlage "Harthauer Hang"

Mit einem Grillfest wurde bei bestem Wetter der 85. Jahrestag der Entstehung der Kleingartenanlage begangen. Die Vorbereitung der Veranstaltung wurde den jüngeren Vereinsmitgliedern gewissermaßen als "Jugendobjekt" übertragen. Die Vorbereitung und Durchführung wurde hervorragend gemeistert.
2015

Grillfest auf dem Vereinsplatz

So wie beschlossen, veranstalten wir unser Grillfest jetzt jährlich. Pünktlich zum Fest am 04.07. haben die Vereinsfreunde Kepke, Kühnert und Koch ihr Projekt, einen selbstentworfenen Grill gebaut und fertiggestellt. Vor allem die jüngeren Vereinsmitglieder um Gartenfreund Hahnewald haben das Fest organisatorisch vorbereitet und damit den Vorstand enorm entlastet. Beim Quizz ging es um die "Sächsische Sprache" und alle Teilnehmer konnten sich attraktive Preise sichern, die vom Getränkemarkt Markgrafen in Harthau, Inhaberin Frau Köhler, gesponsert wurden.
2016

Spuren suchen - Spuren finden

Am 05.03.2016 fand die Vorführung des Filmes von Claus-Dieter Härtel "Als die Gärten noch der Ernährung dienten" in der alten "Harthauer Kirche " statt. Neben Martin Feilke vom KGV "An der Feudelstraße" sind die Gartenfreunde Gisela und Siegwald Ratsch sowie Bernd Schmid von unserem Verein die Zeitzeugen, die zu den Gegebenheiten der damaligen Zeit Rede und Antwort stehen. Zum Ausdruck gebracht wird, dass man die Kleingärten gebraucht hat, um den Hunger zu mildern. Erzählt werden Episoden aus der damaligen Zeit, wo Kleingärten zur Erntezeit bewacht wurden, aber auch die Irritation nach dem Bombenangriff auf Chemnitz am 05.03.1945. Natürlich fehlen in diesem Filmwerk die Betrachtungen nicht, die einen zum Schmunzeln bringen.
Das Vereinsfest am Festplatz am 18.06. steht auch im Zeichen der Fußball-EM.
2017

Erneuerung der Wasserleitung

Die 1976 fertiggestellte verzinkte Wasserleitung ist in die Jahre gekommen. Das Wasserteam hat sich in den letzten 10 Jahren immer darum bemüht, den Schaden (Wasserverluste) zu begrenzen. Mit dem Aufdrehen des Wassers wurde im April festgestellt, dass es wieder ein Leck, oder mehrere geben muss. Die Finanzen werden überschlagen, ein Arbeitsplan erstellt und nach Beschluss der außerordentlichen Mitgliederversammlung im Mai 2017 erfolgt der Beginn der Bauarbeiten. Aufgrund der soliden Finanzwirtschaft des Vereins werden pro Garten nur noch 20,00€ zusätzlich fällig. Am 30.08.2017 ist das Projekt bis auf wenige Restarbeiten abgeschlossen. Die Umstellung auf PE-Rohr sichert dem Verein die Wasserversorgung auf Jahrzehnte. Das unterschiedliche Engagement der Gartenfreunde bezüglich der Beteiligung an der Erneuerung der Wasserleitung zeugt von einem Verlust der Einsicht in die Notwendigkeit. Umso mehr sind die Aktivitäten der Gartenfreunde positiv zu werten, die wesentlich an der Lösung dieser Aufgabe beteiligt waren.
2018

Neubau eines Vereinshäuschens und Abschluss des WiFi-Projekts

Wir konzipierten ein kleines Vereinshäuschen für unseren Festplatz. Viele engagierte Mitglieder brachten Ihre Fähigkeiten ein und somit konnten alle benötigten Gewerke abgedeckt werden. Pünktlich zum Sommerfest stellten wir dem Bau fertig. Wir feiern die Einweihung und einige Gartenfreunde organisieren dazu noch einen lustigen Flohmarkt.

Weiterhin konnte nach langer Planungsphase unser WiFi-Projekt erfolgreich abgeschlossen werden. Aktuell sind 10 Netzwerkgeräte im Betrieb und vier Access-Points davon, unter anderen auf 8 Meter hohen Alumasten installiert, stellen den Zugang für dieses Netzwerk bereit. Somit ist in der gesamten Anlage Internet mit mehreren MBit's verfügbar. Der Grundbaustein für einen Smart-Garden wurde damit gelegt. Das Netzwerk wird zukünftig auch noch weiterentwickelt. Schon heute lässt sich das Vereinshäuschen mit einem Klick auf der Vereinswebseite öffnen bzw. schließen. Und auch Energieverbrauchs- und Temperatur-Werte werden automatisch auf unserer Website aktualisiert. Vorstandsarbeit mit Internetrecherchen bzw. Homeoffice können zukünftig auch im Garten erledigt werden.

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